Genauer gesagt: 4120 Meter hoch!
Glaubst Du mir nicht? Dann siehe mal in den Specs nach:
Also maximale Starthöhe 4000 Meter AMSL plus die erlaubten 120 Meter AGL ergeben die maximale Flüghöhe von 4120 Metern über Normalnull!
Wette gewonnen!
Höhenangaben in der Aeronautik
Während wir in der deutschen Sprache lediglich das Wort Höhe kennen, unterscheidet man im Englischen zwischen
- Altitude
- Hight
- Elevation
Alle drei Begriffe werden in der Aeronautik für grundverschiedene Höhenangaben verwendet und dabei sogar noch näher spezifiziert:
Schauen wir uns den Eintrag in Wikipedia an und übersetzen ihn:
Most countries (Far East, North and South America, all of Europe, Africa, Australia) use the airport's AMSL (above mean sea level) elevation as a reference. During approaches to landing, there are several other references that are used, including AFE (above field elevation) which is height referencing the highest point on the airfield, TDZE (touchdown zone elevation) or TH (threshold height) which both refer to the elevation of the landing end of the runway measured AMSL and AGL respectively.
In general, "altitude" refers to distance above mean sea level (MSL or AMSL), "height" refers to distance above a particular point (e.g. the airport, runway threshold, or ground at present location), and "elevation" describes a feature of the terrain itself in terms of distance above MSL.
- https://en.wikipedia.org/wiki/Height_above_ground_level
Mit Translator übersetzt hört sich das folgendermassen an:
Die meisten Länder (Fernost, Nord- und Südamerika, ganz Europa, Afrika, Australien) verwenden die AMSL-Höhe (über dem mittleren Meeresspiegel) des Flughafens als Referenz. Bei Landeanflügen werden mehrere andere Referenzen verwendet, darunter AFE (Above Field Elevation), eine Höhe, die sich auf den höchsten Punkt auf dem Flugplatz bezieht, TDZE (Touchdown Zone Elevation) oder TH (Threshold Height), die sich beide auf die Höhe beziehen des Landeendes der Landebahn, gemessen AMSL bzw. AGL.
Im Allgemeinen bezieht sich „Höhe“ auf die Entfernung über dem mittleren Meeresspiegel (MSL oder AMSL), „Höhe“ bezieht sich auf die Entfernung über einem bestimmten Punkt (z. B. dem Flughafen, der Landebahnschwelle oder dem Boden am aktuellen Standort) und „Höhe“ beschreibt a Merkmal des Geländes selbst in Bezug auf die Entfernung über MSL.
- Verwirrend - Nicht?
Daneben gibt es noch verschiedenste Begriffe, welche etwas mit der Flughöhe zu tun haben:
- Barimetrische Flughöhe, kalibrierte Höhe
- Above Ground Level / Höhe über Grund
- Flight Level
- Above mean sea level / Höhe über mittlerem Meeresspiegel / Höhe über Normalnull
- Höhe über Startplatz
- Objekthöhe
- Höhe über dem durchnittlichen Terrainprofil / HAAT (the height above the average terrain)
Daneben finden wir in der Literaztur noch die so genannten Q-Codes, welche für prähistorische Funkamateure ein Schmankerl sein dürften:
Die Q-Schlüssel wurden in der Morsezeit willkürlich definiert, um den Verkehr zu beschleunigen.
Funkt z. B. ein Pilot zum Flugplatz „Erbitte QNH“, so bedeutet das: „Bitte sage mir, wie ich meinen Höhenmesser einstellen muss, damit er nach der Landung genau die Platzhöhe anzeigt.“ Die Antwort des Flugplatzes lautet dann z. B. „QNH 1010“, was bedeutet: „Wenn Du auf der Einstellskala Deines Höhenmessers 1010 hPa einstellst, so wird er nach der Landung genau die Platzhöhe anzeigen.“
Und als ob das noch nicht genug wäre, hat die EASA Kommission noch einige Zückerchen für UAS eingeführt:
- 1 zu 1 Regel
- Höhe ab Startpunkt für Drohnen unter 250g ohne C1-Klassenzertifikat
- Höhe über Objekten, welche 120 Meter überschreiten
- Abstand zum nächsten Punkt auf der Erdoberfläche
Ordnung ins Chaos
Lass uns hier ein wenig Ordnung ins Chaos bringen:
Zuerst entledigen wir uns von allem Balleâst, welcher zwar für die Manntragende Luftfahrt wichtig ist, jedoch für uns Fernpiloten keinerlei Relevanz hat, ausser dass wir damit am Stammtisch unsere Kompetenz zeigen können.
Dazu zuerst ein kleiner Exkurs
Wie wird eigentlich die Höhe in der Luftfahrt gemessen?
Dazu erklärt uns Wikipedia:
Die Barometrische Höhenmessung in der Luftfahrt basiert auf der genäherten Höhenbestimmung durch Messen des Luftdrucks. Für die Bestimmung der absoluten Höhe (über Meeresniveau) ist das Verfahren zwar ungenau, doch erfüllt es im Allgemeinen die Forderung, dass die Flughöhe relativ zu anderen Luftfahrzeugen so verlässlich ist, dass die von der Flugsicherung zugewiesene Flughöhe oder Flugfläche jede nahe Begegnung mit anderen Flugzeugen ausschließt.
Höhenmesser sind Barometer, die eine dem Luftdruck unter Normalbedingungen entsprechende Höhe anzeigen.
Um lokale Luftdruckabweichungen, welche durch Hoch- und Tiefdruckgebiete in der Atmosphäre ständig vorkommen, korrigieren zu können, muss die Nullmarke des barometrischen Höhenmessers vom Benutzer verändert werden können. Das Setzen dieser Nullmarke und auch die Basiseichung des Barometers erfolgt anhand einer Standardatmosphäre, welche durch eine technische Vorschrift weltweit festgelegt ist.
Der Pilot erhält also den einzustellenden Wert von der Flugsicherung des Flughafens, beim Start. Auf seinem Reiseweg allerdings verfälscht der ständig wechselnde Luftdruck seine Anzeige und der Pilot muss diese regelmässig neu ausgleichen.Dies ist nicht nur umständlich, sondern gerade bei dichtem Luftverkehr und auf längeren Flügen auch ein grosses Sicherheitsrisiko. Begegnen sich zwei Flugzeuge welche ihre Barometer (Höhenmesser) nicht exakt gleich geeicht haben, kann es sein, dass diese auf falschen Höhen einander bedrohlich nah kommen und es eventuell sogar zu einem Zusammenstoss kommen kann. Deshalb wechselt man ab einer bestimmten Höhe von Flughöhe AGL auf Flightlevels, welche dann immer dem gleichen Luftdruck folgen.
Ballast abwerfen
Normalnull NN
Das Normalnull (auch Normal-Null, abgekürzt NN oder N. N.) war von 1879 bis 1992 das festgelegte Nullniveau der amtlichen Bezugshöhe in Deutschland. Umgangssprachlich wird die nunmehr veraltete Bezeichnung über Normalnull oft als Synonym für über dem Meeresspiegel verwendet; fälschlicherweise für Gebiete ausserhalb Deutschlands und Europas. Diesen Begriff können wir also getrost vergessen.
Q-Schlüssel
QFE ist der gemessene Luftdruck am Boden (engl. Atmospheric pressure at airfield elevation, Merkhilfe: engl. Field Elevation). Wird am Höhenmesser das QFE eingestellt, so zeigt er in einem Flugzeug am Boden eine Höhe von 0 m oder 0 ft an. Im Flug zeigt er annähernd die Flughöhe über jenem (nahen) Flugplatz, dessen QFE-Wert eingestellt wurde.
Der QNH-Druck ist der anhand der ICAO-Standardatmosphäre auf Meereshöhe reduzierte aktuelle Druck vor Ort bezogen auf die Flugplatzhöhe (aerodrome elevation, Merkhilfe engl. "Nautical Height"). Wird er am Höhenmesser als Bodendruck eingestellt, zeigt der Höhenmesser die ungefähre Höhe des Flugzeugs über dem Meeresspiegel.Da QNH abhängig vom lokalen Wetter ist, muss der Höhenmesser nicht nur am Start- und Landeort auf das lokale QNH eingestellt werden, sondern während des gesamten Fluges auf die QNH-Werte der jeweils nächstgelegenen Flugplätze mit Flugverkehrskontrollstelle.
QFF bezeichnet den Luftdruck reduziert auf Meereshöhe unter Berücksichtigung des Messortes, des vertikalen Luftdruckgradienten und der Temperatur. Für die Höhenmessung in Flugzeugen hat QFF keine Bedeutung. In der Meteorologie dient zum weltweiten Vergleich von Luftdruckwerten bei Bodenwetterkarten.
Flight Level / Flugfläche
Eine Flugfläche (englisch flight level, FL) bezeichnet in der Luftfahrt eine Fläche gleichen Luftdrucks in der Atmosphäre. Ein Flugzeug, das einer Flugfläche folgt, zeigt – da die Flughöhe über den Umgebungsdruck gemessen wird – eine gleichbleibende Höhenmesseranzeige.
Dies ermöglicht die vertikalen Sicherheitsabstände sicher einzuhalten, ohne dass der Höhenmeter immer wieder neu korrigiert werden muss.Ab einer bestimmten Höhe wird üblicherweise in diesen Modus gewechselt Diese definierte Höhe nennt man
Übergangsfläche / Transition Level
Diese Höhe ist bei etwa 5000 Fuss und interessiert uns Fernpiloten auf unserer "Arbeitshöhe" von max. 400 Fuss wenig.
Was bleibt übrig
Am 01.01.2021
trat die EU-Drohnenverordnung (EU-Verordnung 2019/947) in Kraft.
Seitdem gelten neue Regeln für Drohnen und deren Piloten. Insbesondere
sind folgende Punkte zu beachten, wenn Sie eine Drohne abheben lassen: Die Drohne darf nicht höher als 120 m fliegen.
Also maximal 120 Meter... von was?
Grundsätzlich gilt: In der OFFENEN Kategorie maximal 120 Meter vom nächsten Punkt auf der Erdoberfläche entfernt. Dies bedeutet eben NICHT 120 Meter hoch (AGL), Und bei den C-0 Drohnen sind es 120 Meter über dem Startpunkt der Drohne.
Fliegst Du also einem Hang entlang hoch, ist bei 120 Metern Höhendifferenz ab Startpunkt Schluss, obwohl die Drohne vielleicht nur 20 Meter AGL fliegt.(Dies kann zum Beispiel im Follow me Modus beim Wandern oder Biken schnell passieren.)
Zitat DELEGIERTE VERORDNUNG (EU) 2019/945 – ANHANG TEIL 1 Punkt 3 – Vorgaben für Drohnen der Drohnenklasse C0: Seine maximal erreichbare Höhe liegt bei 120 m über dem Startpunkt.
Die in der AMC, Annex to Delegated Regulation (EU) 2019/945 unter Part 1 – Requirements for class C0 Unmanned aircraft system beschriebene Vorgabe (shall comply) unter Abs. (3) „Die maximal erreichbare Höhe über dem Startpunkt ist auf 120 m begrenzt” ist jedoch absolut formuliert – ohne die für Drohnen ab Klasse C1 ergänzend formulierte Option: „… oder mit einem System ausgerüstet sein, dass die Höhe über der Oberfläche oder über dem Startpunkt auf 120 m oder auf einem vom Fernpiloten wählbaren Wert begrenzt; ist der Wert wählbar, so sind dem Fernpiloten klare Informationen über die Höhe des UA über der Oberfläche oder den Startpunkt während des Fluges zur Verfügung zu stellen.“
Und der Bundesverband der Copterpiloten Deutschland nimmt dazu wie Folgt Stellung:
Wir haben als BVCP daher in einem Schreiben der EASA mitgeteilt, dass es für uns nicht nachvollziehbar ist, warum diese optionale Regelung nicht auch für Drohnen der C0-Klasse gelten soll.
In vielerlei Hinsicht erscheint uns diese drastische Maßnahme als wenig praxisnah, wird doch alles vom Standort des Startpunktes abhängig gemacht. So kann man beispielsweise von höheren Standpunkten aus startend (wie z. B. von Dächern oder Hügeln aus), durchaus eine größere Flughöhe als 120 m über Grund erreichen. Und wenn man von einem Hügel aus startet und über ein tiefes Tal fliegt, ist man sehr schnell in einer nach EU Verordnung, viel zu hohen Flughöhe über Grund, jedoch nicht 120 m über dem Startpunkt. Die starre Begrenzung macht also in dieser Hinsicht wenig Sinn.
Soll man dann im Auftrag eines Betreibers an einem Objekt höher als 120 m aufsteigen (z. B. zur Inspektion von Windkraftanlagen oder Schornsteinen), ist das per technischer Regulierung der Flughöhe gemäß Regelung Part 1/AMC nicht möglich. Stattdessen muss man in diesem Falle auf eine Drohne der C1-Klassifizierung zurück greifen, die jedoch aufgrund ihres höheren Gewichtes (bis unter 900 g), im Falle eines Absturzes ein deutlich höheres Risiko für Verletzungen von Menschen birgt. Eine Situation, die der Grundidee der Risikominimierung entgegen steht.
Ausnahme in der offenen Kategorie
Ausnahme für alle Drohnen ab C1 in der offenen Kategorie:
Ist ein Hindernis höher als 105 Meter darf ich dieses innerhalb eines 50 Meter-Radius maximal um 15 Meter überfliegen, sofern ich die Zustimmung des Objektverwalters habe.
Einschränkungen der maximalen Flughöhe
Die maxomale Flughöhe ist aber nicht immer erlaubt; Die Drohne und deren Fluglage muss in der offenen Kategorie für den Fernpiloten jederzeit erkennbar sein! Visual Line of Sight (VLOS).
Dies bedeutet, Wetter, Lichtverhältnisse, (Bodensicht) sowie Wolken, Niederschläge, Luftverschmutzungen, Wärmeflimmern, sowie Drohnengeometrie, Drohnenfarbe, -Beleuchtung, -Konturen und die Grösse der Drohne, aber auch die Sehkraft des Piloten können die maximale Distanz und damit natürlich auch die maximale Flughöhe beeinflussen und unter Umständen stark nach unten korrigieren.
So sieht zum Beispiel das Luftfahrts-Bundesamt in Deitschland, aber auch das BAZL eine VLOS-Grenze einer DJI Mini-Drohne unter optimalen Bedingungen bei ungefähr 140 Metern. Das ist aber nicht die maximale Höhe, denn die Drohne ist ja nicht direkt über Dir, sondern auch von Dir entfernt. Da musst Du noch den Pytagoras im Hinterkopf haben.
Hier einige typische VLOS-Distanzen von DJI Drohnen:
Mini 4 Pro, 142 Meter
Mini 3 (Pro), 139 Meter
Air 3, 127 Meter
Air 2 S, 119 Meter
Mavic 3 Pro/Classic, 210 Meter
AVATA, 79 Meter
Inspire 3, 247 Meter
M30, 238 Meter
M300 / M350, 313 Meter
Berechnung für Freaks
Die VLOS-Entfernung kann anhand von zwei Schlüsselparametern bestimmt werden: der Attitude Line of Sight (ALOS) und der Detection Line of Sight (DLOS). Die VLOS-Entfernung ist der kleinere dieser beiden Werte. 1. Sichtlinie der Fluglage (ALOS): 2. Erkennungslinie (DLOS): 3. Festlegen der VLOS-Entfernung:
Für Drehflügler und Multirotoren UA: ALOS [m] = 327 x CD [m] + 20m
Für UA mit festem Flügel: ALOS [m] = 490 x CD [m] + 30m
CD bezieht sich auf das charakteristische Mass des UA.
DLOS [m] = 0,3 x Bodensichtbarkeit
Die Sichtweite am Boden sollte mindestens 5 km betragen.
Die VLOS-Entfernung ist der kleinere Wert zwischen ALOS und DLOS.
Ebenfalls schränkt mich die 1:1 Regel ein. Fliege ich zum Beispiel 30 Meter nahe an Personen, ist meine maximale Flughöhe ebenfalls auf 30 Meter beschränkt.
Und was mache ich, wenn ich die maximale Höhe überschreiten möchte?
Dann ist der Flug nicht mehr in der OFFENEN Kategorie machbar, Du brauchst eine SORA und eine Bewilligung in der SPEZIFISCHEN Kategorie